Heinrich Wieland

deutscher Chemiker und Gelehrter; Nobelpreis für Chemie 1927 für seine bahnbrechenden Forschungen besonders über die Konstitution der Gallensäuren

* 4. Juni 1877 Pforzheim

† 5. August 1957 München (n.a.A. 5. August 1957 Starnberg)

Wirken

Heinrich Wieland wurde am 4. Juni 1877 in Pforzheim als Sohn eines Chemikers geboren. Nach Absolvierung des humanistischen Gymnasiums seiner Vaterstadt 1896 studierte er an den Universitäten München und Berlin und an der TH Stuttgart, promovierte 1901 in München und habilitierte sich daselbst 1904. Er wurde 1909 zum a.o. Prof. ernannt und 1913 Vorstand der organischen Abteilung des Staatslaboratoriums in München. Als o. Prof. für organische Chemie trat er 1917 zu dem Lehrkörper der TH in München über, ging dann von 1921-1925 als Ordinarius nach Freiburg i.Br. und kehrte 1925 wieder als Ordinarius nach München als Nachfolger R. Willstätters zurück.

Von größter Bedeutung besonders für die Biochemie waren seine Arbeiten über Oxydationsvorgänge, die er einheitlich als Dehydrierung auffaßte; sie gestatten eine neuartige Betrachtungsweise biologischer Prozesse. Für seine bahnbrechende Forschertätigkeit besonders über die Konstitution der Gallensäuren wurde ihm im Jahre 1927 der Nobelpreis für Chemie zuerkannt. Im Jahre 1950 trat W. in den Ruhestand.

W. war Schriftleiter von Liebigs Annalen der Chemie seit 1922. Er war auch Mitglied der Akademien in München, ...